NACHHALTIGKEIT ist das große Wort dieser Zeit. Doch was ist
Nachhaltigkeit eigentlich genau? Im Internet findet man folgende Informationen
dazu:
Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung, bei dem die Bewahrung der
wesentlichen Eigenschaften, der Stabilität und der natürlichen
Regenerationsfähigkeit des
jeweiligen Systems im Vordergrund steht. (Quelle:
Wikipedia.de)
Das ist schön ausgedrückt und sagt doch so wenig. Was
verstehe ich unter dem Wort Nachhaltigkeit? Ohne jetzt groß erklären zu können,
was genau Nachhaltigkeit alles ist, fallen mir folgende Worte dazu ein:
- Ökologie
- Wiederverwertung
- Langlebigkeit
- Umweltfreundlichkeit
- Tierschützer
- Naturschutz
- Recyceln
- Aufmerksamkeit
- Verantwortung
Was Nachhaltigkeit wirklich ist und wie man das alles in
verständliche Worte umsetzen kann, erklärt und erzählt uns heute Edda vom
deutschsprachigen Eco. Life. Style. Magazine. „The bird’s new nest“. Woher sie
das weiß? Weil Edda mit einigen anderen Bloggern, Journalisten und anderen interessanten
Menschen diese Seite betreibt und viele nachhaltige Dinge zu erzählen weiß.
Und damit für uns alle Nachhaltigkeit nicht nur ein Modewort
bleibt, sondern als Lebensstandard in unsere Reaktionen und Aktionen einfließen
kann, legen wir gleich los:
- Hallo Edda! Vielen Dank, dass du für dieses sehr interessante Thema als Interviewpartner zur Verfügung stehst. Zu Beginn dieses Interviews würde ich dich bitten, dich kurz meinen Lesern vorzustellen.
Sehr gerne, vielen Dank für die Einladung! Ich bin 34 Jahre
alt, wohne an der Wiener Stadtgrenze und bin die Herausgeberin und
Chefredakteurin von The bird’s new nest.
Nachhaltigkeit ist ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt, im Speziellen Tier-
und Umweltschutz. Ich habe ursprünglich Marketing und Sales an einer
Fachhochschule studiert, und mich nach über zehn Jahren in der Privatwirtschaft
dazu entschieden, meiner Leidenschaft nicht nur privat, sondern auch beruflich
zu folgen. Ansonsten begeistere ich mich sehr für Sonnenschein, Bücher –
insbesondere skandinavische Kriminalliteratur - und für vieles andere, aber die
Vorstellung sollte ja kurz sein.
- Du siehst meine Stichwörter, die mir bei Nachhaltigkeit so in den Sinn kommen. Liege ich damit richtig? Und wie kann man Nachhaltigkeit nun am besten beschreiben?
Ich finde es toll, wie sehr du dich im Zuge unseres
Gesprächs schon mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt hast. Und
tatsächlich sind das wohl die Begriffe, die sehr häufig in Verbindung mit
dieser Thematik stehen. Tatsächlich kann man Nachhaltigkeit aber in allen
Lebensbereichen leben – auch wenn es nicht überall so offensichtlich ist.
Beschreiben möchte ich Nachhaltigkeit mit einem bewussten, achtsamen Umgang mit
uns selber und unserer Umwelt, seien das nun Menschen, Tiere oder die Natur.
Sich dessen bewusst zu werden, dass die eigenen Entscheidungen und Handlungen
Auswirkungen haben – nicht nur auf uns, sondern oft in einem viel größeren
Ausmaß als man es sich zuerst vorstellen würde.
- Ihr habt euch mit „The bird’s new nest“ genau diesem Thema zugewandt. Wie lange gibt es dieses Magazin schon und wie seid ihr darauf gekommen?
Das Magazin in der jetzigen Form, gibt es erst seit 1.
Januar 2014. Im Jahr davor habe ich mich The bird’s new nest in kleinerem
Rahmen mittels einer facebook-Seite
gewidmet. Die Entscheidung, daraus ein Magazin zu machen war relativ spontan
und motiviert durch den Wunsch, für The bird’s new nest eine richtige Homepage
zu gestalten, mein Interesse für Journalismus und Bloggen sowie all die anderen
Tätigkeiten und Themen, mit denen man im Zuge eines solchen Projektes in
Berührung kommt. Dass diese Idee auf so großes Interesse stoßen würde und sich mittlerweile
über 60 Redakteure in unserem
Team befinden hätte ich aber niemals erwartet.
- Welche Themen behandelt ihr?
Wie ich vorher schon angesprochen habe, kann man
Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen zum Thema machen. Deshalb ist unser
Themenbogen auch sehr weit gespannt, von Naturkosmetik, Eco-Fashion und
nachhaltigen Online-Shops, über Petitionen, Crowdfunding-Projekten und
Initiativen, die sich für ein nachhaltiges Thema stark machen, bis zu Rezepten,
DIY-Ideen, Events aller Art, Buchrezensionen – ich könnte noch einiges mehr
aufzählen, aber ich hoffe, dass die Vielfalt an Themen schon deutlich geworden
ist. Nicht zu vergessen die Kolumnen unserer
Redakteure, in denen diese über persönliche Erfahrungen, zum Beispiel mit
nachhaltigem Reisen, plastikfreiem Leben oder über vegane Restaurant-Tests
schreiben.
- Gibt es Themen, die ihr ausgliedert – beispielsweise weil sie zu krass sind?
Zu krasse Themen wurden bis jetzt noch nicht aufgegriffen,
wobei ich den Ansatz vertrete, dass man über jedes Thema berichten kann – es
ist nur wichtig, wie es aufbereitet ist. Bei The bird’s new nest lege ich Wert
auf Professionalität und Seriosität, ohne mit dem erhobenen Zeigefinger vor dem
Gesicht des Lesers herumzuwedeln. Insofern ist jedes Thema willkommen, und ich
finde es sehr spannend zu sehen, wie die unterschiedlichen Redakteure die
jeweiligen Themen angehen.
- Was tust du selbst in deinem privaten Leben, um das Thema Nachhaltigkeit zu unterstützen?
Mein Einstieg in die Nachhaltigkeit kam über das Thema
Ernährung, ich bin seit 17 Jahren Vegetarierin und seit einigen Jahren
Flexi-Veganerin, das heißt ich lebe zu Hause vegan und außer Haus vegetarisch.
Außerdem kaufe ich schon sehr lange nichts anderes als Bio-Lebensmittel mehr.
Meine Wohnung und somit auch mein Home-Office
läuft mit Öko-Strom. Meine letzten Kleidungsstücke habe ich beim Mödlinger
Fashionflohmarkt gekauft, und bei Kosmetik achte ich absolut darauf, dass
das Produkt tierversuchsfrei ist, meistens verwende ich Naturkosmetik, hin und
wieder naturnahe Kosmetik. Mal sehen, was mir sonst noch einfällt… Bücher kaufe
ich nur selten, üblicherweise borge ich mir Bücher von Freunden oder aus der
Bücherei aus. Fast alle meine Möbel sind Second Hand, und wenn ich etwas
aussortiere, zum Beispiel im Zuge des Frühjahrsputzes, mache ich mit
Freundinnen eine Tauschparty oder spende sie einem Tierschutz-Flohmarkt. Und
das alles mache ich nicht nur, weil mir Nachhaltigkeit am Herzen liegt, sondern
weil es mir Spaß macht, mich bewusst diesem Thema zu widmen. Aber ich habe
natürlich auch meine Schwachstellen, die größte ist vermutlich mein Auto.
- Bei euch kann man sehr viel gewinnen. Wollt ihr damit euren Lesern eure Überzeugung näher bringen und zeigen, dass es nicht immer die bekannten Marken sein müssen, die sich eher weniger um den Umweltschutz und Tierversuche kümmern?
Auf The bird’s new nest gibt es jede Woche ein Give-Away zu
gewinnen. Gewinnspiele sind eine sehr gute Möglichkeit, die verlosten
nachhaltigen Produkte in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken. Denn
obwohl Nachhaltigkeit ein immer populäreres Thema wird, ist trotzdem nur ein
Bruchteil der verkauften Produkte diesem Bereich zuzuordnen. Und obwohl
Gewinnspiele oft als ein „billiges“ Mittel gesehen werden, um Reichweite zu
generieren, ist es trotzdem eine extrem effiziente Möglichkeit und sollte nicht
nur konventionellen Unternehmen überlassen werden. Etwas gewinnen zu können
macht Spaß, Nachhaltigkeit kann Spaß machen, wieso nicht beides verbinden?
- Was wollt ihr mit eurem Online-Magazin erreichen?
Abgesehen von dem offensichtlichen Zweck eines
redaktionellen Mediums, nämlich Informationen zu diversen Themen zu
liefern, ist mir wichtig, dass beim
Leser ein Bewusstsein geschaffen wird für Alternativen zum „normalen“
Lebensstil. Dass beim Lesen Neugier geweckt wird und Freude entsteht, dass
unsere Leser dazu motiviert werden, sich mehr mit diesen Themen zu
auseinanderzusetzen. Und den Spaß entdecken, den eine solche Herangehensweise
in das eigene Leben bringen kann.
- Was mich auch interessiert: Was für Arbeit macht so ein Magazin? Was sind deine täglichen Aufgaben?
Eine sehr gute Frage und die Antwort ist: Sehr viel Arbeit.
Viel mehr als ich mir vorgestellt hätte, aber man unterschätzt ja meistens den
Aufwand, der hinter vielen Dingen steckt. Was täglich anfällt ist das
Veröffentlichen von zwei bis drei Artikeln, was je nach Komplexität bis zu zwei
Stunden pro Artikel dauern kann, im Schnitt würde ich den Aufwand pro
Artikelveröffentlichung auf 30 Minuten schätzen. Dazu gehört auch, den Artikel
nach dem online stellen mit einem separaten Text auf unseren Social Media
Kanälen zu teilen, auf facebook,
Twitter, Google+ und Pinterest. Eine weitere
tägliche Aufgabe ist das Lesen und Beantworten von Emails, facebook-Nachrichten
und allen anderen Anfragen, die The bird’s new nest betreffen. Die Koordination
unserer Online-Redaktion
fällt auch jeden Tag an, hier müssen
Nachrichten gelesen und beantwortet werden und bei Bedarf wird per Skype
gemeetet. Es werden Ideen gesammelt und besprochen, Themen diskutiert und Feedback
gesammelt und schrittweise umgesetzt. Generell betrifft ein großer Teil meiner
Tätigkeit die Kommunikation und Koordination jeglicher Art.
Nicht täglich, aber trotzdem laufend schreibe ich selber Artikel und
führe auch meine
eigene Kolumne. Manche Artikel führen mich zu Meetings oder anderen
Terminen außer Haus, was schnell einen halben Tag oder mehr in Anspruch nehmen
kann. Für die Give-Away Verlosungen sind Produkte zu organisieren, der
Verlosungsbeitrag zu schreiben und nach Ablauf der Verlosung alle Teilnahmen
von der Homepage und facebook zu sammeln und das Give-Away zu verlosen. Und
dann zu verpacken und zur Post zu bringen. Einmal im Monat geht ein Newsletter
an alle unsere Leser und ein weiterer an die gesamte Redaktion. Das sind ad hoc
alle regelmäßigen Tätigkeiten die mir einfallen. Und natürlich gibt es jede
Menge Aufgaben, die nur einmalig Anfallen, zum Beispiel technische Probleme
oder Updates, Änderungen oder Optimierungen an der Homepage oder den Social
Media-Kanälen oder grafische Arbeiten.
Ich arbeite sieben Tage die Woche und bin fast immer online.
Im Schnitt arbeite ich ca. zwölf Stunden
pro Tag. Ich möchte mich aber auf keinen Fall beschweren, ich bin sehr froh,
überhaupt die Möglichkeit zu haben, dieses Projekt verwirklichen zu können. An
dieser Stelle möchte ich mich auch nochmals bei meinem Team bedanken, das mich
und sich gegenseitig unterstützt – ich habe zurzeit einige familiäre
Herausforderungen und durch die Unterstützung des Teams ist es mir möglich,
trotzdem so normal wie möglich weiter zu arbeiten.
- Wie bekannt ist das Magazin inzwischen? Habt ihr auch Kooperationen mit Firmen oder anderen Blogs?
Drei Monate nach dem Start und ohne Marketing-Budget kann
man noch nicht wirklich von Bekanntheit sprechen. Aber im Rahmen unserer
Möglichkeiten bin ich ganz zufrieden.
Nachdem das erste Quartal vorbei ist, werden im April die ersten Statistiken auf
der Seite veröffentlicht werden. Ich plaudere jetzt mal aus dem Nähkästchen:
Wir hatten in den ersten drei Monaten über 13.000 Besucher, die uns ca. 23.000
Mal beehrt haben und rund 47.000 Views generiert haben. Genaueres muss ich mir
selber noch ansehen, wenn ich die Statistiken aufbereite.
Wir haben einige Kooperationen mit Firmen oder Blogs laufen,
manche kurzfristig, andere langfristiger. Ab 1. April 2014 wird zum Beispiel
der gesamte Blog der bekannten österreichischen Nachhaltigkeits-Reisebloggerin Little
Miss Itchy Feet auf The bird’s new nest integriert. Generell bin ich
laufend mit Unternehmen und Blogs in Kontakt, manchmal ergibt sich eine
Zusammenarbeit, zum Beispiel wenn wir einen Unternehmer oder Blogger
interviewen können, oder umgekehrt - so wie ich hier jetzt deine Fragen
beantworte. Manchmal bespricht man auch größere Projekte und vieles, das
angedacht wird, wird letzten Endes aus diversen Gründen nicht umgesetzt oder
auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. In solche Kommunikation fließt
natürlich besonders viel Zeit, weil Kontakt und Vernetzung nicht erst in Zeiten
von Social Media ein sehr wichtiger Faktor sind.
- Was wünschst du dir für die Zukunft deines Magazins?
* * *
Nachhaltigkeit betrifft also uns alle und jeder kann seinen Beitrag dazu leisten. Sei das für ihn persönlich im Kleinen oder auch zusammen mit anderen im größeren Stil. Ich finde, es ist ein Thema mit dem sich jeder mal beschäftigen sollte.
Wie steht ihr zum Thema Nachhaltigkeit. Was bedeutet das für euch?
Lasst es mich wissen.
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