Der gute alte Ticker



November 30, 2012

Es ist vollbracht!

Ab heute bin ich offiziell im vorzeitigen Mutterschutz!

Mir sind heute tausende schwere Geröllbrocken vom Herzen gefallen. Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dass ich diese Aufgabe zu Ende kriegen kann, aber ich wurde mal wieder vom Besseren belehrt und sollte in Zukunft nicht immer so schwarz denken wie bisher. Das war aber auch - im wahrsten Sinne des Wortes - eine schwere und langwierige Geburt, die eigentlich gar nicht hätte sein müssen. Natürlich besteht ein Grund für meine frühzeitige Karenz (Migräne) und natürlich ist es so viel gesünder für mich und mein Kind, aber ich vermute auch....nein ich weiß, dass es so weit gar nicht hätte kommen müssen.

Alles fing an dem Tag an, an dem ich meine Schwangerschaft meiner Firma meldete und meine Chefin wortwörtlich zu mir meinte, dass ich nun für sie untragbar bin, dass sie enttäuscht ist, dass ich so "rücksichtslos" handel und dass ich von ihr ein VERBOT bekomme, mich unter diesen Umständen noch einmal in der Arbeit sehen zu lassen und mich krankschreiben lassen soll. Sie nahm mir meinen Büroschlüssel ab und besetzte meine Stelle neu (die Sodexo-Gutscheine für August habe ich allerdings nicht bekommen). Es war keine Rede davon, dass ich von meiner Seite nicht mehr in die Firma komme. Von ihrer Seite allerdings ist eine schwangere Frau nicht tragbar (dabei hat sie selbst ein Kind). Allerdings war ihr der Schritt der Freistellung bis zum normalen Beginn meiner Karenz zu teuer und so stellte sie sich einfach tot. Wie man sieht, ist ihr das bis heute gelungen. (Selbst das Kontaktieren der Arbeitsinspektion und eine Feststellung, dass sie bis zum Oktober meine Schwangerschaft nicht an die selbige gemeldet hatte, verlief sich im Sande.)

Mag sein, dass diese Reaktion für Chefs nachvollziehbar und finanziell ideal für eine Firma ist, für einen Angestellten aber, der selbst noch einen Tag vor der Meldung (mein Geburtstag) in den Himmel gehoben wird, der gelobt wird und der kaum Urlaub bekommt, weil "man nicht auf ihn verzichten kann", ist DAS untragbar. Eine schwangere Frau ist KEIN belastendes Übel und sollte auch nicht wie eines behandelt werden. Von jetzt auf gleich als unwürdig beschimpft zu werden, weil man der Gesellschaft ein Kind schenkt, ist unter aller Sau! Wenn hier jemand untragbar ist, dann sind es solche Chefs und derartige Aussagen!

Ich für meinen Teil habe heute ein großes Problem, welches mich schwer belastet hat (und welches auch an meinen gesundheitlichen und psychischen Problemen schuld ist), lösen konnte. Das Problem, welches sich "sozialer" Arbeitgeber nennt.

Ich könnte noch so einiges zu dieser Geschichte sagen. Noch so einiges, was ich von meiner Chefin gehört habe, aber wisst ihr was? Ich bin froh, davon nicht mehr reden zu müssen und davon nichts mehr zu hören. Ich wünsche ihr viel Spaß und Erfolg mit meiner Nachfolgerin, die ich selbst nicht einarbeiten "durfte".
Und eine wunderbare Weihnachtszeit!

4 Kommentare:

Kim hat gesagt…

ist ja heftig die Geschichte..... sowas grenzt ja schon an Illegalität. Dachte als Schwangere darf man nicht gekündigt werden oder hat sie dich quasi in den Mutterschutz gemoppt? Was bringt ihr das?

Komisches Verhalten und das von einer Frau find ich sowieso heftig

Unknown hat gesagt…

Ich bin als Schwangere unkündbar - also meinen Job muss sie mir lassen und ihn mir auch freihalten, allerdings wollte sie ich im Büro nicht mehr sehen und hat mir nahegelegt, mich dort nicht mehr blicken zu lassen. Ja, man kann sagen, dass sie mich in den Mutterschutz gemobbt hat, da sie sich ja auch geweigert hat, mich freizustellen.

Und das ist leider noch nicht mal die ganze Geschichte....

Danke für deinen Kommentar

lamiana hat gesagt…

Krass, krass ... ich würde zur AK gehen an deiner Stelle (du bist ja aus Ö, oder?). Respekt, dass du so ruhig darüber schreiben kannst! Und jetzt sch*** drauf und genieß die Zeit!

Unknown hat gesagt…

Wie du oben lesen kannst, habe ich ja schon die Arbeitsinspektion eingeschaltet - die sind noch einen Schritt weiter als die Arbeiterkammer und für die Belange von Schwangeren zuständig. Getan hat sich nichts. Weder bei der Inspektion noch bei der Arbeiterkammer. Wenn man selbst nichts tut, ist es anderen auch egal.

Ich glaube, der Schein trügt, dass ich ruhig schreibe. Diese ganze Sache regt mich schon sehr auf. Aber mein Kind braucht Ruhe und auch ich will mich wegen solchen Leuten eigentlich nicht mehr aufregen. Sicher, beschäftigt es mich noch...

Danke für deinen Kommentar!