Inzwischen wird es von Tag zu Tag besser. Gut, manchmal fühle ich mich noch wie ein Schluck Wasser in der Kurve und manchmal würde ich am liebsten liegen oder mich schüttelt es nur so vor Übelkeit und Brechreiz, aber hauptsache schmerzfrei. Gibt es schlimmere Schmerzen als Migräne? Hatte ich schon mal schlimmere Schmerzen als Migräne?
Nein. Nein und das kann ich mit Überzeugung sagen. Noch nie war etwas so schlimm wie Migräne.
Ich bin, was meinen Kopf angeht, auch sehr schmerzempfindlich. Kommt auch von der Migräne, denn als Kind war das nicht so. Kann mich auch gar nicht daran erinnern, dass ich als Kind jemals Kopfschmerzen hatte. Bis die Pubertät kam. Die hat mir wirklich alles versaut. Echt jetzt. Pubertät ist doch nur scheiße.
Na gut. Die Migräne lasse ich immer weiter hinter mir und auch mein angefuttertes Gewicht geht langsam in den Keller. 2 Kilo sind es jetzt, seit ich wieder angefangen habe. Das ist knapp eine Woche. Das ist gut. Und das meiste ist echt nur Flüssigkeit.
Ich bemühe mich aber auch wirklich. Jeden Morgen stelle ich mir eine 1.5 Liter Kanne grünen Tee an den Schreibtisch und versuche, so viel zu trinken wie geht. Alles wäre toll! Und bis auf 1 oder 2 Schluck schaffe ich das auch. Was mich stolz macht.
Gut, das Klogehen nervt. Ich mein, einmal ist schon ok, aber alle 30 Minuten ist schon nervig. Aber kann ja auch nicht in die Hose machen. Ist ja auch kalt draußen...wäre ja alles nass.
Was nicht heißen soll, dass ich im Sommer, wenn es warm ist, schon in die Hosen mache. Ich habe schon lange nicht mehr in die Hosen gemacht. Also bestimmt 20 Jahre.
Und das letzte Mal war aus Protest! Ich habe rebelliert! Für Gerechtigkeit und Klopausen während des Unterrichts. Im Sinne der Gemeinschaft und für den Frieden. Ja, Weltfrieden! Klopausen für alle!
Es war so: wir durften in der Grundschule nur aufs Klo, wenn Pause war. Da ging aber jeder und weil ich in der Pause auch was essen will und mein kurzes freies Dasein in dieser Schaffenspause (oder Folterpause - je nachdem) nicht mit dem Rumstehen in einem rosa gefließten kleinen Zimmerchen mit 20 anderen Käsebrot fressenden Mädchen verbringen wollte, entschied ich mich gegen Klo und für Pausenhof. Später im Unterricht - also so knapp 10 Minuten nach der Pause - merkte ich, dass ein lo schon auch seine Voteile hat. Ich meldete mich also und fragte ob ich aufs Klos gehen darf. Daraufhin folgte von meiner Lehrerin energisches Kopfschütteln und eine etwas 10 minütige Standpauke, dass die Pause zum Klogehen da ist und nicht der Unterricht und dass wir Kinder Zucht und Ordnung lernen müssen. Zucht und Ordnung. Die Begriffe mag ich nicht. Gut, sagte ich, dann muss ich in die Hose machen. Gut, sagte sie, dann musst du das tun, wenn du meinst. Meinte ich. Und tat ich. Was dann auch meinem Banknachbarn auffiel. Daniela, sagte er, deine Flasche ist ausgelaufen. Manuel, sagte ich, nein, das ist nicht meine Flasche. Igitt, sagte er und sprang auf. Man muss Opfer bringen für die Gerechtigkeit. Auch verstörte blonde Jngen gehören dazu.
Flux kam die Lehrerin. Fragte, was denn los wäre, warum er so schreit, warum alles nass ist. Ich wollte zu einer auch etwas 10 minütigen Ausführung kommen als er schlicht und einfach meinte: "Die Daniela hat in die Hose gemacht". Ja, etwas einfach aber doch passend beschrieben. Es kam der Satz, der kommen musste "Daniela, warum hast du das getan?" und es kam die Antwort, die kommen musste "Tja wissen Sie, abgesehen davon, dass sie ja wussten dass ich aufs Klo muss und sie mich nicht gehen ließen, fand ich es angebracht ihnen zu zeigen was passiert, wenn man mich nicht aufs Klo gehen lässt. Entgegen ihre Annahme macht es mir nämlich nichts aus mit einer nassen Hose rumzulaufen, da ich abgeholt werde" Gut, ich sage es vorweg, die feine gewählte Aussprache hatte ich damals nicht drauf, aber vom Sinn her stimmt es haargenau.
Meine Lehrerin war entsetzt und wollte meine Mutter sprechen. Als dann die Schulstunde und somit Gott sei Dank der gesamte Schultag vorbei war, kam meine Mutter ins Klassenzimmer und sah entsetzt meine nasse Hose und eine noch entsetzere Lehrerin, die ihr in den grausligsten Tönen erzählte, was ich ungezogenes Kind angestellt habe und woher ich diese Flausen denn hätte und mich nicht einfach an Regeln halten kann, wie jeder andere
Als ich mich dann in der nächsten Schule vorgestellt hatte nach den Sommerferien, erklärte ich gleich, dass ich nicht davor zurückschrecke auch in die Hose zu machen, wenn ich nicht aufs Klos darf, wann ICH will. "Ja, das wissen wir schon" stellte die Lehrerin fest "wir haben davon gehört".
Ja so ist das. Manchmal muss man auch mal was wagen. Manchmal muss man sein Revier markieren, um zu zeigen wie weit jemand anders gehen kann. Manchmal muss man einfach das Bein heben und....
Ach egal...
2 Kommentare:
Hahaha genial. :)
Und zur aktuellen Klo Situation: Es wird besser und du wirst nicht mehr alle 30 Minuten aufs klo müssen. War bei mir anfangs auch so.:)
Migräne ist echt nichts feines :(
Zur Klosituation kann ich Lisa nur zustimmen, es wird besser, hab das auch schon durch.
Falls du es zwischen deinen Klogängen schaffst würde ich mich freuen, wenn du am One lovely Blog Award teilnehmen würdest. Denn habe ich dich nominiert (http://bika1992.blogspot.de/2014/11/award-one-lovely-blog.html) Ich wünsche dir viel Spaß beim ausfüllen und bin gespannt auf die sieben Fakten über dich :)
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