So passiert meiner Freundin R., die nach einer schlechten
Erfahrung heute darüber berichten möchte, um andere vor derartigen Aktionen zu
bewahren.
Frage 1: Liebe R., welche Symptome hast du und mit welcher
Hoffnung bist du zum Arzt gegangen?
„Also ich bin 7 Tage überfällig, morgens leide ich an
Übelkeit, die über Tag zurück geht und abends wieder zunimmt, außerdem habe ich
ein ziehen im Unterleib was mal stärker und mal schwächer ist, seit einiger
Zeit trinke ich auch deutlich mehr als sonst.“
Frage 2: Du vermutest also schwanger zu sein? Was hat sich
bei der Untersuchung mit der Ärztin abgespielt? Welche Untersuchungen oder
Tests hat sie durchgeführt? Welche Fragen hat sie gestellt?
„Richtig, ich habe die Vermutung, durch den Arzt bekam ich
aber immer noch keine Sicherheit. Nicht mal durch einen Urin- geschweige denn
Bluttest und auch nach weitern Symptomen, außer ausbleiben der Regel, was ich
zu beginn sagte, wurde ich nicht gefragt. Nur die Frage "Was haben sie
denn?".
Aber stellt man nicht normal noch ein paar gezielte Fragen?!“
Frage 3: Natürlich sollte dich die Ärztin ausreichend
befragen – besonders in einer Notfallsprechstunde mit akuten Beschwerden. Zu
welchem Ergebnis ist sie gekommen?
„Sie sagte mir dann, nachdem sie einen Ultraschall gemacht
hat: also eine Schwangerschaft kann ich nicht sehen. Im anschließenden Gespräch
kam dann noch der Satz: Natürlich kann es sein das sie in 10 Tagen schwanger
sind.
Und sie fing gleich an Maßnahmen einzuleiten, um zu schauen woran es liegt, dass ich nicht schwanger werde.“
Frage 4: Noch immer hat sie aber keinen Urintest gemacht.
Hat sie dir zu einer künstlichen Befruchtung geraten? Welche Medikamente hat
sie dir verschrieben? Und warum?
„Also mit einer künstlichen Befruchtung kam sie mir nicht an.
Sie verschrieb mir Folio Forte was ja bei Kinderwunsch angebracht ist und noch
pflanzliche Tabletten (Agnus Castus), die den Zyklus regeln sollen und einen
Eisprung auslösen sollen.“
Frage 5: Warum möchte sie einen Eisprung auslösen, wenn du
doch mit der Vermutung schwanger zu sein, zu ihr gekommen bist? Was möchte sie
mit der Medikamentengabe genau erreichen?
„Gute Frage . Folio Forte ist ja klar und diese pflanzlichen
Tabletten, sagte sie, werden auch oft bei Regelbeschwerden eingesetzt, wurde
mir auch noch mal in der Apotheke erklärt bzw. ich wurde dort gefragt ob ich
diese habe, des weiteren meinte die Ärztin sollen sie halt einen Eisprung
auslösen.“
Frage 6: Das verstehe
ich nicht. Du hast dich vorerst gegen das Mönchspfeffermedikament entschieden
nachdem du mit der Apothekerin gesprochen hast. Was hat dich dazu veranlasst?
„Die Überlegung, was wäre,
wenn ich vielleicht doch schwanger wäre, was dann passieren würde wenn ich
diese Tabletten nehme. Auch die Apothekerin sagte gleich ich solle lieber
erstmal einen Frühtest machen, da es für einen Ultraschall vielleicht noch zu
früh sei. Nach dieser
Entscheidung habe ich trotzdem noch mal im Internet über dieses Medikament nachgelesen
und war froh, es nicht zu nehmen. Es
steht dort zwar, es hilft, schwanger zu werden aber, eben auch, man solle es
nicht in einer Schwangerschaft nehmen.“
Buch: Die Heilkunst der Frauen von Sassa Marosi |
(Vielen Dank an meine gynäkologische Informationsquelle)
Bei meiner Recherche bin ich in einem Forum gelandet, wo
dieses Medikament schon ausreichend diskutiert wurde. Natürlich möchte ich euch
den Link nicht vorenthalten. Es haben also mehrere Frauen das „Problem“ mit
diesem Mittel.
Frage 7: Du hast jetzt selbstständig einen
Schwangerschaftstest gemacht. Was ist das Ergebnis?
„Ja er war negativ...war mir aber irgendwie klar“
Frage 8: Warum war dir das klar?
„Weil es vorher ja auch nicht geklappt hat und hab auch mittlerweile
schon langsam mit dem Thema abgeschlossen."
Das tut mir sehr leid.
Frage 9: Möchtest du denn jetzt das Medikament einnehmen, da
es ja zum Schwanger-werden an sich gut sein soll?
„Ja, ich werde mir das Medikament vielleicht holen, aber gehe
trotzdem noch mit meiner Nachbarin zu ihrer Frauenärztin. Und dann hör ich erst mal was sie sagt“
Frage 10: Das heißt, du wirst nicht erneut zu dieser
Gynäkologin gehen?
„Nein, werde nicht wieder hingehen - auch wenn sie jetzt zwar im Prinzip das
Richtige gemacht. Aber es schadet ja nie
eine 2. Meinung einzuholen. Zumal sie ja
auch gar nicht weiter auf eine evtl. Schwangerschaft eingegangen ist.“
Frage 11: Du hast dich also auch allgemein von ihr schlecht
behandelt bzw. dich schlecht aufgehoben gefühlt. Gibt es jetzt zum Schluss noch
etwas, was du loswerden möchtest?
„Na ja, so war sie ja
ganz nett, aber ihre Vorgehensweise hat mich etwas irritiert, liegt vielleicht
auch daran das meine alte Frauenärztin immer anders gehandelt hat. Ansonsten
hab ich nichts mehr zum loswerden.“
Liebe R, ich danke dir für dein Vertrauen und die
Bereitwilligkeit mit mir und meinen Lesern über das Thema zu reden. Ich
persönlich finde das Thema sehr interessant, weil ich selbst vor ein paar
Jahren „Opfer“ derartiger ärztlicher Willkür und Ignoranz geworden bin. Ich
wünsche dir viel Glück und Erfolg beim Schwanger-werden und hoffe natürlich,
dass du bei der anderen Gynäkologin besser aufgehoben bist und dich wohl
fühlst.
Nach diesem Beitrag frag ich mich, wie viel Gynäkologen und
Ärzte im Allgemeinen bekommen/verdienen, wenn sie dieses (oder andere
fragwürdige Medikamente) Medikament ihren Patientinnen verschreiben und ob
ihnen die Wirkung in Bezug auf gewollte Schwangerschaften wirklich so egal ist.
Zudem finde ich die Behandlung der Patienten immer fragwürdiger. Warum kann
sich kaum noch ein Arzt Zeit, für eine ordentliche Anamnese nehmen? Es wird
doch auch für einen studieren Mediziner nachvollziehbar sein, dass Krankheiten
raten oder eigenständige Diagnosen auf Handlesebasis nicht erfolgversprechend
sind. Zumindest nicht für den Krankheitsverlauf der Patienten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen