Nicht ganz freiwillig habe ich mich für eine neue oder abgeänderte und vielleicht auch etwas strengere Ernährungsweise entschieden. Wer in den letzten Tagen meinen Blog verfolgt hat (und viel gab es da ja leider nicht zu verfolgen) wird bemerkt haben, dass ich krank war - bzw. noch immer krank bin. Aufgrund dieser Krankheit bin ich nun gezwungen, etwas an meinen zwar gesunden aber nicht auf diese Krankheit abgestimmten Ernährungsweisen zu ändern. Und wer mich kennt weiß auch, dass ich diese vorgefertigten Ernährungspläne auch verabscheue. Aus diesem Grund, habe ich selbst ein bisschen daran gefeilt und die für mich passende (nicht nur vom Namen) Retro-Diät (ich liebe Vintage) ins Leben gerufen. Diese setzt sich aus der teilweise umstrittenen Steinzeitdiät und ein paar meiner eigenen Vorlieben zusammen, auf die ich definitiv nicht verzichten werde.
Um mir und euch diese Umstellung etwas näher zu bringen, beginne ich ganz vorne in der Geschichte. Also in der Steinzeit.
In der Steinzeit ernährte sich der Mensch von dem, was er finden oder selbst erlegen und in seine Höhle schleifen konnte. Größtenteils waren das verständlicherweise Fisch, Fleisch und meist Beeren oder Wurzeln. Diese hat er, nachdem er das Feuer für sich entdeckte auch warm zubereiten können. Aber selbstverständlich hat er teilweise seine Nahrung auch roh verspeist. Der Steinzeitmensch an sich wurde zwar nur um die 25 Jahre alt (Oh Mann ich bin ein Greis!) aber soweit die Wissenschaft das nachprüfen konnte, lebte er für seine Verhältnisse sehr gesund. Anhand anderer alter Völker, die heute noch existieren (wie beispielsweise in Afrika) sieht man, dass diese Ernährung nicht ganz falsch sein kann und dem Menschen gut tut (und die Bevölkerung heute auch um etliches älter werden lässt).
Wissenschaftler und Ernährungsbesserwisser schreien nun empört auf: Die Steinzeiternährung ist nicht auf den heutigen fortschrittlichen Menschen abgestimmt. Wir sind keine Jäger und Sammler mehr. Wir sind jetzt Käufer und Fast-Fooder. Der Mensch braucht mehr als nur Beeren und Wurzeln und hin und wieder mal ein Mammut. Und ja, ihr habt ja auch recht. Deswegen möchte ich die strenge Steinzeiternährung in dieser Form auch überhaupt nicht praktizieren.
Die Steinzeit- oder auch Paleo-Diät sieht folgende Ernährungsregeln vor:
Man ernährt sich ausschließlich von Nahrungsmitteln, die der Steinzeitmensch schon zu sich genommen hat. Also Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse. Auch auf Milchprodukte, selbstverständlich auf Zucker und Mehle soll verzichtet werden. Zudem wird auf alle industriell hergestellten Lebensmittel verzichtet.
Das ist alles schön und gut, aber mir persönlich zu einseitig. Ich möchte und werde nicht auf meinen Süßstoff und meine Milch im Kaffee verzichten und ich will auch hin und wieder mal einen Joghurt oder ein Eis essen oder auch mal irgendwo lecker essen gehen (ob das nun Fast-Food oder ein Restaurant ist). Also legte ich mich auf die Retro-Ernährung.
- Verzicht auf industriell hergestellte Lebensmittel (Fast-Food, Gewürzmischungen, Fertigprodukte, weißer Zucker und die meisten Milchprodukte und alle Wurstwaren)
- Verzicht auf Mehl und Weißmehlprodukte, Grieß, Nudeln und Kartoffeln.
- Verzicht auf Limonaden, Spudel und alle anderen zucker- oder süßstoffhaltigen Getränke
Das darf man bei der Paleo-Diät essen:
- Fleisch und Fisch
- Gemüse
- Obst
- Nüsse
Retro bedeutet für mich, dass ich mich auf die Nahrung der Vergangenheit zu besinnen, als der Mensch noch selbst gekocht hat und sich nicht auf die Panscherei der Industrie verlassen hat. Ich möchte mein Leben nicht mehr in die Hände irgendwelcher Nahrungswissenschaftler legen und blindlings alles reinfressen, was diese mir vorsetzen. Keiner weiß, was heutzutage wirklich im Essen beinhaltet ist und dieser Gedanke macht mir besonders in Bezug auf meinen Sohn Angst. Auch ihm koche ich schon alles selbst und greife nur sehr selten auf fertige Kinderprodukte zurück (für mich enthalten diese viel zu viel Zucker und besonders viel zu viel Industrie).
Genauso wie ich bei der Ernährung meines Sohnes hin und wieder auf Fertigprodukte der bekannten Hersteller zurückgreife, so greife ich auch was meine mir persönlich angepassten Retro-Ernährung angeht auf einige fertige Lebensmittel zurück. Beispielsweise möchte ich mir hin und wieder einen Joghurt oder auch mal Butter genehmigen ohne gleich ein schlechtes Gewissen zu haben.
Folgende Ausnahmen habe ich auf mich selbst zurechtgerückt:
- Reis
- Fertigsuppen für die Ernährung im Büro
- Milch und Süßstoff im Kaffee
- Joghurt, Quark und Käse
- Vollkornbrot
- Hummus
Zusätzlich verzichte ich auch auf Säfte, Sirup diverse (auch laktosefreie) Brotaufstriche (wie Philadelphia).
Wie ich mit dieser "Diät", die ich ab heute starte, zurechtkomme, wird sich zeigen und ich werde natürlich hier meine positiven wie auch negativen Erfahrungen mit euch teilen. Fakt ist, dass ich etwas ändern muss. Aufgrund der Krankheit wird mir nicht sehr viel übrig bleiben, als mit dieser neuen Ernährung zurecht zu kommen und den Auswirkungen dieser Krankheit entgegenzuwirken (beispielsweise habe ich alleine in der letzten Woche 3 kg zugenommen - inkl. Wassereinlagerungen).
Sport habe ich ganz bewusst noch nicht auf meinen Lebensplan geschrieben, da ich mich zuerst vollkommen auf meine Ernährung konzentrieren möchte. Auch bleibt mir neben der Arbeit und meinem Sohn bisher kaum Zeit, mich unter der Woche sportlich zu betätigen. Und ganz ehrlich? Gesundheitlich bin ich momentan überhaupt nicht in er Verfassung, Sport zu machen. Nichtsdestotrotz achte ich in meinem Alltag darauf genug Bewegung zu bekommen (Treppen statt Aufzug usw.).
Was ich mir von dieser Ernährung erhoffe ist einfach eine Besserung meiner Verfassung, ein noch gesünderes Leben und eine weitere Gewichtsabnahme um endlich an mein Ziel zu kommen (für welches ich mir kein Zeitlimit gesetzt habe).
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mich auch auf diesem Weg begleitet.
In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Samstag mit hoffentlich mehr Sonne als hier bei mir...
4 Kommentare:
Finde ich eine super Idee! Ich ernähre mich generell auch so. Ich würde dir allerdings raten statt weißem Reis, braunen Reis zu verwenden. Der ist definitiv gesünder. Und Fertigsuppen & Süßstoffe weglassen, weil die dem Körper wirklich gar nicht gut tun :).
Liebe Grüße aus Los Angeles
http://janacalifornia.com
Hallo Jana!
Danke für deinen Kommentar.
Wie ich schon geschrieben habe, werde ich auf meinen Süßstoff im Kaffee nicht verzichten, denn ich will weiterhin genießen und mich nicht kasteien. Für andere Speisen benutze ich ohnehin keinen Süßsoff.
Zu Fertigsuppen (oder Suppen aus einem Restaurant) werde ich greifen müssen, denn anders lässt sich diese Ernährung für meinen Arbeitsalltag nicht integrieren und zum täglichen Suppekochen habe ich weder daheim noch in der Arbeit Zeit und Möglichkeit. Deswegen sind das ja meine Ausnahmen, hinter denen ich aber auch stehen kann ohne mich schlecht zu fühlen.
Braunen Reis habe ich noch nie probiert. Eigentlich esse ich immer Wildreis, werde aber den Braunen beim nächsten Einkauf mal mitnehmen und testen. Vielen Dank für den Tipp!
Da finde ich sehr viel von meiner eigenen Ernährung wieder. Ernähre mich nach den Regeln von Clean-Eating jedoch vegan. Vollwertkost ist in meinen Augen immer noch das einzig wahre.
Von diesen beiden Punkte würde ich dir jedoch abraten:
Fertigsuppen für die Ernährung im Büro
Süßstoff im Kaffee
Koch dir lieber etwas vor. Es schmeckt nicht nur besser, es ist auch um einiges gesünder. Im Sommer kannst du super Salat (Nudel, Kartoffel, Erbsensalat) mit ins Büro nehmen. Im Internet findest du unzählige Ideen dazu.
Von Süßstoffen halte ich persönlich nichts. Tut nichts, macht nichts, bringt nichts.
Das ist jedoch nur meine Meinung.
Finde es toll das du diesen Ernährungsweg einschlägst Wünsch dir einen Bomben-Erfolg.
Liebste Grüße
Hallo Ilona!
Danke für deinen Kommentar.
Wie in der obigen Antwort schon erklärt, werde ich auf bestimmte Dinge NICHT verzichten und das sind meine 5 Spritzer Süßstoff im Kaffee.
Auch das mit den Suppen habe ich erklärt und auch, dass mir zum selbst kochen unter der Woche keine Zeit bleibt.
Schade, dass du meinen Beitrag nicht ganz und bewusst gelesen hast, denn auch auf Nudeln und Kartoffeln verzichte ich (und das schon seit knapp 4 Jahren). Auch Erbsen werde ich in meine Ernährung aufgrund meiner Krankheit nicht einbauen können.
Vielen Dank für eure Tipps, die für euch bestimmt super umzusetzen sind, aber für mich nicht in Betracht kommen. Ich beschäftige mich seit 4 Jahren mehr als ausgiebig mit meiner Ernährung und bin weder Laie noch Trottel auf diesem Gebiet. Ich weiß genau, was ich tue und warum ich dennoch Dinge zu mir nehmen, von denen nicht alle Fan sind. Auch ich mag viele Dinge nicht - zum Beispiel sehe ich weder Sinn noch Zweck noch Genuss und Leidenschaft im veganen oder vegetarischen Leben. Dennoch lasse ich jeden das zukommen, was er für sich selbst möchte.
Und das möchte ich, auch mir zukommen zu lassen.
Liebste Grüße
Daniela
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