Der gute alte Ticker



November 28, 2014

Tagebuch - Das Leben danach...

Gerade habe ich einen tollen Satz von Torsten gelesen (er war vor einiger Zeit Kandidat bei Extrem schwer auf RTL II). Da stand, er freut sich zu sehen wie sich die Ausstrahlung eines Menschen ändert - in diesem Fall, wenn er abgenommen hat und sieht, dass sich seine Mühen und Anstrengungen lohnen. Das finde ich ein schönes Zitat, weil es einerseits zeigt, dass Thorsten wahnsinnig stolz auf sich selbst sein kann für all das was er erreicht hat und dennoch auf die anderen schaut und ihnen hilft, auch ihren eigenen Weg zu einem neuen Leben zu gehen und andererseits ist dieses Zitat schön, weil es mir in Erinnerung ruft, wie sehr ich mich - innerlich und äußerlich - in den letzten 4,5 Jahren verändert habe. Ich stehe an einem Punkt, von dem ich nie dachte, dass ich ihn erreichen werde. Ich kaufe in Läden ein, vor denen ich mich vor 5 Jahren nicht mal getraut habe durch das Schaufenster zu sehen (und besitze sogar Kundenkarten davon). Es ist so vieles so anders und das Einkaufen in einer normalen Klamottenabteilung, ohne dass irgendwo "Übergrößen"  draufsteht, ist nur ein winziger Teil davon. Teilweise haben sich Dinge geändert, die ich noch gar nicht wirklich realisiert habe. Auch jetzt noch nicht, nach dieser Zeit. Dinge, die ich von anderen Leuten höre oder gesagt bekomme. Dinge, die mir plötzlich wie Schuppen von den Augen fallen.

Wenn ich jetzt gefragt werde, was sich denn - außer das Offensichtliche - noch geändert hat, kann ich eigentlich keine Antwort geben, denn ich weiß einfach nicht, wo ich anfangen soll. Und wenn ich anfange, befürchte ich, dass ich kein Ende finden werde, weil es einfach so unheimlich viele kleine Dinge sind, die mich jeden erfreuen und die mir zeigen, dass ich trotz Selbstzweifeln, alles richtig gemacht habe.

Ich finde, ich habe mich sehr verändert in den letzten Jahren. Selbstverständlich das Aussehen. Die Macht, nun tragen zu können, was ich will (außer Faltenröcke) und nicht mehr tragen zu müssen, was eben passt. Ich habe mehr Selbstbewusstsein und ziehe es vor, mich nur noch mit Leuten zu umgeben, die mir positiven Input geben können und die ich wirklich mag und ertragen kann. Vorbei sind die Zeiten, in denen ich Menschen akzeptiere, nur um nicht alleine zu sein. Vorbi ist die Zeit mich mit etwas zufrieden zu geben, was ich eigentlich gar nicht will. Ja, noch nicht mal ertragen kann. Ich gebe mich nicht mehr mit dem zufrieden, was ich eben bekomme, sondern habe wieder Wünsche, Träume und Ziele in meinem Leben gesetzt, auf die ich hinarbeite und wenn ich daran nur mit halb so viel Elan gehe, werde ich alles schaffen, was ich mir vorstelle. Ich bin nicht mehr der düstere Pessimist, der ich mal war, sondern schaue mit Optimismus in eine Zukunft, die ich so gestalten kann, wie ich sie mir vorstelle. Das alles sind Vorstellungen, die beflügeln.

Ich muss aber auch aufpassen. Aufpassen, dass mich mein eigener Ehrgeiz nicht auffrisst und mir in den Rücken fällt. Dass mich mein Eifer nach immer wenigeren Kilos in eine Spirale zieht, die ich versuche zu umschiffen.

Vor meiner Schwangerschaft habe ich 75 bis 78 Kilo gewogen. Ich trug Gr. 42 und war wunschlos glücklich. Hatte auch Kleider und Röcke, es hat nichts gespannt ich sah schön aus und fühlte mich gut. Im Laufe meiner Schwangerschaft nahm ich wieder ordentlich an Gewicht zu und fand mich plötzlich wieder um die 25 Kilo schwerer vor. Und auch wenn ich im Kopf hatte, dass ja in meinem Bauch ein kleiner Mensch wohnt, fühlte ich mich mit den Kilo unwohl, schwer und belastet. Und nach der Geburt ging plötzlich gar nichts mehr. Für Sport war keine Zeit, regelmäßige Essenszeiten waren ein Traum und Schlaf sowieso nur etwas, was ich aus Erzählungen kannte. Und dennoch machte es irgendwann "Klick" (wieder) und ich stimmte mich voll auf die neue Situation ein. Ich ließ die Kohlehydrate weg, machte LCHF (nicht so streng wie manch ein anderer) und nahm binnen einem Monat wieder 10 Kilo ab. Das motivierte mich und ich fing an, wieder an mir zu arbeiten. Wieder etwas für mich zu tun. Und siehe da, plötzlich wa ich sogar unter meinem Mindestmaß auf 73 Kilo. Das spornte mich an! Es müsste doch jetzt zu schaffen sein, endlich unter die 70 Kilo Marke zu kommen. Und auch wenn ich mich mal mit etwas mehr Gewicht wohl fühlte, schob ich das ganz nach hinten und bildete mir ein, ich müsste weiter abnehmen, denn ich bin fett und unansehnlich. Ganz lange ging das so. Ich fing an, mir Dinge zu verbieten - krampfhaft. Die Quittung bekam ich schnell, denn mein Körper hat da nicht so ganz mitgespielt. Die Doppelbelastung mit Kind und Vollzeitjob war zu viel und ich musste in den letzten Wochen lernen, wieder auf mich, wieder auf meinen Körper zu hören und ich fing das Grübeln an. Wie kommt es, dass ich mich nun mit eigentlich dem gleichen Gewicht wie davor (und sogar einer Hosengröße kleiner als damals) so derartig unwohl fühle? Warum sehe ich jetzt nur Schwabbeln, wenn ich in den Spiegel schaue und warum idealisiere ich alte Bilder von vor der Schwangerschaft obwohl ich da sogar mehr wog wie jetzt (bzw gleich viel wiege)?

Jeder merkt, dass da was schief läuft und so sollte es für mich nicht weitergehen. Ich will mich wieder gesund ernähren, will mir auch mal was gönnen, will mein Gewicht halten, denn ja, ich fühle mich wohl, ich gefalle mir und ja, ich bin der festen Überzeugung, dass ich eine hübsche Frau mit einer tollen Figur bin, egal, was mir mein Ikeaspiegel versucht vorzugaukeln. Egal, was mir aufkeimende schlechte PMS-Gefühle einreden wollen. Ich will einfach so bleiben wie ich bin. Ich bin nunmal breit gebaut, werde nie eine Victoria Beckham - und will das auch gar nicht sein. Ich will mein eigenes Vorbild sein und ich will wieder richtig durchstarten. Durchststarten mich glücklich sein!

Gestern habe ich mich mit Heike von Fräulein Muster`s Welt über Vorsätze für das neue Jahr unterhalten und ich denke, dass ich bei diesem Gespräch einige gute Ideen für mein neue Jahr gefunden habe, auf die ich mich schon freue, sie anzupacken und wahr werden zu lassen...

Ihr dürft gespannt sein....

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